Schweizer Musliminnen vor dem Zytgloggen-Turm in Bern
Schweizer Musliminnen vor dem Zytgloggen-Turm in Bern

Am vergangenen Donnerstag provozierten «Femen»-Sextremistinnen europaweit vor Moscheen mit ihren typischen Nacktauftritten. Nun wehren sich Musliminnen gegen die Freiheitsdefinition von «Femen».

(qi) Plötzlich standen sie da die nackten Aktivistinnen der Sextremistengruppe «Femen» vor einer Pariser Moschee und zündeten eine Fahne mit dem islamischen Glaubensbekenntnis an. «Fuck your Morals» und «Free Muslim Women» hatten sie sich auf ihre entblössten Oberkörper geschrieben. Auch in Berlin und Bruxelles zogen sich «Femen»-Aktivistinnen medienwirksam vor Moscheen aus.

Hintergrund jenes selbst deklarierten «War on Islam» sein die «Unterdrückung der Frau» im Islam. Selbst gestandene westliche Feministinnen gehen auf Distanz zu «Femen». Jene kritisieren, dass die Gruppe mit ihren medienwirksamen Aktionen inhaltlich nichts für Frauen geleistet, sich vielmehr selbst einem den weiblichen Körper abwertenden Sexismus verschrieben habe.

Musliminnen: Wir brauchen eure «Freiheit» nicht

Die Aktion löste eine prompte Antwort muslimischer Frauen aus. Angefangen in England verbreiteten sich über soziale Medien seit Freitag Hunderte von Bildern, auf denen Musliminnen in verschiedenster Weise auf die «Femen»-Provokation reagieren. Die wohl wichtigste Botschaft an «Femen» lautet: Wie soll ich mich befreien, wenn ich schon frei bin?

Die Aktion offenbart, dass muslimische Frauen keinen Bedarf an «Femens» Freiheitsdefinition haben. Freiheit bedeutet eben nicht einfach, sich an jeder Ecke ausziehen zu dürfen. Freiheit ist ein hohes zivilisatorisches Gut. Dessen Inanspruchnahme bedarf aber auch einer ebenso hohen zivilisierten Verfasstheit des sie einfordernden Individuums.

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