Bern, 10.11.2010

(qi) Das Tessiner Parlament hat heute den Antrag eines «Einzelkämpfers», das Schulgesetz dahingehend abzuändern, dass das Tragen von muslimischen Hijabs verboten worden wäre, mit 52 zu 9 Stimmen abgelehnt.

Giorgio Ghiringhelli hatte mittels einer Petition eine Änderung des Schulgesetzes beantragt. Er wollte das Tragen von Hijabs und Foulards während des Unterrichts verbieten lassen, um die muslimischen Mädchen angeblich besser zu integrieren.

Die Mehrheit des Grossen Rates liess sich indes für das Vorhaben nicht begeistern. Von den 13’169 Mädchen, die derzeit eine obligatorische Schule im Tessin besuchen, würden nur gerade zehn einen Hijab tragen. Dies stelle kein Problem dar, zeigte sich  die vorberatende Kommission überzeugt.

Sollte eine Schülerin aufgrund ihrer Bekleidung nicht identifizierbar sein, gebe es bereits heute juristische Möglichkeiten, um zu intervenieren. Die Mehrheit des Parlamentes folgte dieser Argumentation. 16 Grossräte enthielten sich jedoch der Stimme.

Quelle: Kein Kopftuch-verbot im Tessin, 20 Minuten Online, 10.11.2010.

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