flyer_Symposium_Basel062010_smSeit rund einem Jahr spitzt sich die Islamdebatte, ganz dem mitteleuropäischen Trend folgend, auch in der Schweiz stark zu. Es gehört zur Tagesordnung in der Medienlandschaft, einen Platz für das Thema „Islam“ vorzusehen und auch vom politischen Parkett ist der heutige normative Islamdiskurs nicht mehr wegzudenken. Der Islam als Skandalon erscheint Redaktoren und Politikern aller Couleur als ein gelegenes Instrument, sich zu profilieren. Immer wieder werden dieselben Themen aufgegriffen und tendenziös vermengt: Zwangsheirat, Ehrenmord, Verstümmelung, Unterdrückung des weiblichen Geschlechtes, Migrationsprobleme, Integration, Tötung unschuldiger Menschen, Hirnwäsche und Parallelgesellschaft werden oft auf perfide Weise in einem Atemzug genannt und dem Islam als inhärent unterstellt. Das daraus entstandene Islam-Bild vieler Zeitgenossen lässt sich auf die Triade: Rückschrittlichkeit, Barbarismus und Segregation verkürzen. Ein derart entstelltes Bild muss sich negativ auf das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen auswirken.

Datum: Sonntag, 13.06.2010
Uhrzeit: Türöffnung ab 15.45Uhr
Ort: Zentrum Borromäum, Byfangweg 6, 4051 Basel
Abendessen: Ab 18.15Uhr gratis
Eintritt: Frei
Kinderbetreuung: Kinder ab 2 Jahren können ab 15.30Uhr in der Spielgruppe MG Basel, Müllheimerstrasse 144,
4057 Basel
zur Betreuung abgegeben werden.

 

 

Die Tatsache, dass nur Monate nach dem Minarett-Verbot mit dem Gesichtsschleier-Verbot bereits über das nächste Sondergesetz gegen Muslime diskutiert wird, sollte jeden Muslim, ja überhaupt jeden freiheitsliebenden Menschen aufhorchen lassen. Die essentielle Frage ist, ob und wie die Muslime in der Lage sind, dieser fortschreitenden Einschränkung der Religions-und Kultusfreiheit, der individuellen Entfaltungsfreiheit und der Menschenrechte wirksam entgegenzutreten.

Hat die islamische Gemeinschaft innerhalb der Gesellschaft noch Raum, sich frei zu entfalten? Oder besteht bereits ein impliziter Imperativ, dem Gemeinschaftlichen abzuschwören und sich als Individuum dem unverbindlichen Gesellschaftlichen auszusetzen? Was kann die islamische Gemeinschaft der Gesellschaft an Positivem beisteuern? Was ist der Unterschied zwischen Rechts-, Gesellschafts- und Werteordnung? Wäre höhere Bildung ein Brückenbauer zwischen Gemein-und Gesellschaft? Und woher kommt das Denkmuster, wonach sich normative Glaubenspraxis und weltliche Intelligenz ausschliessen?

Über diese und weitere Fragen werden am Symposium am 13. Juni 2010 in Basel verschiedene Gäste referieren und diskutieren.

–> Den Flyer finden Sie hier. [PDF]

Programm:

Zeit Thema Referent
16.00 – 16.10Uhr Qur’an Rezitation und Eröffnungsrede Burim Luzha (Moderator)
16.15 – 16.30Uhr Grusswort: Die Muslimische Gemeinde Basel stellt sich vor Aziz Osmanoglu (Sekretär der
MG Basel)
16.30-17.00Uhr „Erziehung als Basis zur Vermittlung fundamentaler Werte“ Melanie
Muhaxheri (Präsidentin MFOS)
17.00-17.15Uhr Diskussion im Plenum mit Frau Muhaxheri
17.15-17.45Uhr „Wie können sich Muslime auf positive Art in die Schweiz einbringen (und welche Bedeutung hat der Islam im post-christlichen Wertesystem von Westeuropa)?“ Oscar A.M. Bergamin (Public Diplomacy IZRS)
17.45-18.00Uhr Adhan und Diskussion im Plenum mit Herrn Bergamin
18.00-18.15Uhr Asr-Gebet
18.15-19.00Uhr Gemeinsames Abendessen und Austauschmöglichkeit
19.00-19.30Uhr „Die Förderung des Intellekts, die Anwendung der Vernunft und der islamische Glaube: Ein Widerspruch?“ Nicolas Blancho (Präsident IZRS)
19.30-19.45Uhr Diskussion im Plenum mit Herrn Blancho
19.45-20.15Uhr „Über das Verhältnis von Gesellschaft und Gemeinschaft im Lichte einer falsch geführten Wertedebatte“ Abdel Azziz Qaasim Illi (Public Relations IZRS)
20.15-20.30Uhr Diskussion im Plenum mit Herrn Illi
20.30-21.00Uhr „Über die Passivität der Muslime und ihre Konsequenzen“ Gibril M. Zwicker (Online Redaktor IZRS)
21.00-21.15Uhr Diskussion im Plenum mit Herrn Zwicker
21.15Uhr Schlusswort des Moderators, Zusammenfassung Burim Luzha

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