Der erste Fastentag des Ramadans 1438/2017 ist morgen Samstag, 27. Mai 2017 in shaa‘ Allah. Dies bestätigt nach Saudiarabien nun auch mit Verspung das Dâr al-Iftâ‘ in Ägypten. Der Islamische Zentralrat beglückwünscht alle Muslime zum Ramadan 1438.

Kommuniqué 26052017 – 0146

Bern/Kairo/Mekka, 29. Sh‘abân 1438 / 26.05.2016

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) bestätigt den Beginn des Heiligen Monats Ramadan für heute Abend den 26.05.2017. Der erste Fastentag fällt damit auf morgen Samstag, 27.05.2017. Da gestern die Sichtung der Mondsichel «Hilâl» rein astronomisch betrachtet weder in Südostasien noch über der arabischen Halbinsel erfolgen konnte und auch über Europa nicht möglich war, musste in jenen Staaten, die heute erst den 29. Sh‘abân datierten erneut eine Sichtung durchgeführt werden. Saudiarabien, welches als autoritative Instanz für viele arabische Muslime gilt, datierte gestern bereits den 29. Sh‘abân, weshalb sie den 1. Fastentag nach erfolgloser Sichtung gestern zwangsläufig auf Samstag festlegten. Bis zuletzt war unklar, ob Ägypten zum gleichen Ergebnis kommen oder wie bereits vor zehn Jahren einen Tag später als Saudiarabien den Ramadan beginnen lassen würde.

Bereits zum sechsten Mal wurde ein Komitee eingesetzt, um den Beginn des Ramadans für möglichst alle in der Schweiz lebenden Muslime einheitlich und in Einklang mit der Mehrheit der muslimischen Länder zu empfehlen. Der IZRS bevorzugt die globale Sichtungsmethode, achtet jedoch bei seiner Empfehlung auf grösstmögliche Einheit unter den in der Schweiz lebenden Muslime.

Lange Fastenzeit

Für viele jüngere Muslime und Musliminnen ist auch dieser Ramadan eine spezielle Herausforderung. Da sich die islamische Zeitrechnung nach dem lunaren Kalender (Mond-Monat) richtet, verschiebt sich der Beginn des Ramadans jedes Jahr um ca. 11 Tage nach vorne und damit im Moment immer weiter ins Frühjahr hinein. Im Laufe dieses Ramadans werden die Fastentage länger und die Temperaturen höher. Dennoch ist es prinzipiell für alle Muslime Pflicht, die Gebets- und Fastenzeiten korrekt einzuhalten. (Vgl. Fatwa vom 16.06.2015 zu den Gebetszeiten und der Fastenpflicht).

Muslime in Mitteleuropa werden folglich morgen um ca. 03:00 Uhr aufstehen, um die Vorfastenmalzeit «Sahur» einzunehmen. Ab ca. 03.59 Uhr darf dann bis um ca. 21.10 Uhr nicht mehr gegessen, getrunken oder geraucht werden. Auch auf sexuellen Umgang sowie auf die Einnahme aller nicht durch ärztliche Indikation für zwingend notwendig erklärten Medikamente muss tagsüber verzichtet werden.

Korrigierte Gebetszeiten

2014 hat der Islamische Zentralrat für die Schweiz die Zeiten des Morgengebets neu festgelegt. Grundlage bietet eine theoretische Abhandlung über die Morgendämmerung sowie empirische Beobachtungen im Vorfeld des Ramadans. Das Ramadan-Watch-Komitee kam zum Schluss, dass viele der international gängigen Berechnungsmethoden zu fehlerhaften Gebetszeiten für die Schweiz führen.

Gebetszeiten

Aktuelle Gebetszeiten (Mai) für die Schweiz gibt es hier. Im Juni folgenden automatisch die Juni-Gebetszeiten.

Appell an Lehrer und Arbeitgeber

Wenn lange Fastentage und ein langer Arbeits- oder Schulalltag zusammenfallen, kann es in vielen Fällen sein, dass sich die körperliche Leistungsfähigkeit verringert. Der Islamische Zentralrat appelliert an die Arbeitsgeber und Lehrerschaft, im Umgang mit Fastenden so flexibel wie möglich zu handeln. Dies betrifft vor allem auf Wunsch die vorübergehende Dispensierung vom Sport.

Ausnahmen

Ausgenommen von der Fastenpflicht sind Kinder, die die Pubertät noch nicht erreicht haben, Kranke und Reisende. Ausserdem können Alte und Schwangere unter der Bedingung, dass ihre Gesundheit negativ beeinträchtigt würde, das Fasten auf einen späteren, günstigeren Zeitpunkt z.B. im Winter verschieben.

Ramadan als Monat der Einkehr und Rückkehr

Ramadan bedeutet für Muslime aber nicht nur Enthaltsamkeit. Der Monat zeichnet sich vielmehr als potentiell moralischer Antrieb vieler Gläubigen aus. So glauben Muslime, dass während der Dauer dieses Monats die Teufel und Dämonen in Ketten gelegt und die Tore des Himmels geöffnet werden. Es ist die Zeit der langen Tarawîh-Nachtgebete, die jeweils nach dem regulären ‚Isha-Nachtgebet in den grösseren Moscheen gemeinschaftlich verrichtet werden. Muslime sind zudem angehalten vermehrt den Heiligen Qur’an zu lesen, zu spenden und andere gute Taten zu tun.

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