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Haram

Warum ist Alkohol im Islam verboten?

Der Alkoholkonsum hat eine berauschende Wirkung und demzufolge schädliche Auswirkungen auf das Individuum, Familie und Gesellschaft. Das Verbot wurde von Allah endgültig in der Sure 5, Vers 90-91 festgelegt. Auch wenn die primäre Motivation für die Durchsetzung des Verbotes der Gehorsamkeit und Unterwerfung Allahs Geboten gilt, sind die Gründe dafür einleuchtend: Durch den Alkoholkonsum vernachlässigt der Gläubige u.a. seine religiöse Pflichten, das Gedenken an Gott und die Verrichtung des Pflichtgebets etc. Weil der Alkohol von Allah verboten wurde, muss ein Muslim ihn in jeder Form vermeiden, auch nur in kleinen Mengen. Denn der Begriff «wenig» ist relativ. Für einen ist «wenig», wenn er nur ein Glässchen in der Woche trinkt, für den anderen ist eine Flasche Wein am Abend «wenig». Eine kleine Menge Alkohol führt zu einer grossen Menge, ein Glas zum anderen, bis man süchtig geworden ist. Aus diesem Grund ist die Haltung des Islams zum Alkoholverbot und dem Versperren aller Zugänge zum Alkoholtrinken eindeutig und unmissverständlich. Weil das Mass von jedem anders verstanden wird, ist das totale Verbot die beste Lösung. Der Prophet Mohammed (sas) sagte: „Das, was in großer Menge berauscht, ist auch in kleiner Menge haram (verboten)“; überliefert von Ahmad, Abou Dawud und Tirmidhi. Im Zusammenhang mit Alkohol hat der Prophet (sas) zehn Arten von Leuten verflucht: „Allah hat den Khamr (Alkohol) verflucht, und den, der ihn herstellt, den, für den er hergestellt wird, den, der ihn trinkt, den, der ihn bringt, den, der ihn trägt, den, für den er getragen wird, den, der ihn verkauft, den, der am Verkauf verdient, den, der ihn kauft und den, für den er gekauft wird.“ (Authentische Überlieferungskette – Sahih).

Warum ist Schweinefleisch im Islam verboten?

Ja, der Islam verbietet den Muslimen den Verzehr von Schweinefleisch. Muslime essen also kein Schweinefleisch, weil Gott es durch den Quran verboten hat. Es gibt immer wieder Versuche, das Verbot naturwissenschaftlich zu untermauern, indem beispielsweise medizinische oder hygienische Gründe bemüht werden. Letztendlich gibt das ausdrückliche Verbot durch den Quran den Ausschlag. Dort [5, 3] heisst es: „Verboten ist euch das Verendete sowie Blut und Schweinefleisch.“ Da der Muslim sich Allahs Geboten unterwirft, ist das Verbot für ihn bindend. Zudem ist im Islam alles, was zu einem verbotenen Handeln führt, auch verboten (haram). Beispiel: Verkauf von Alkohol, finanzielle Unterstützung eines unislamischen Gewerbes, Missachten der Kleidervorschriften, etc. Mit dem Verkauf von Schweinefleisch verhält es sich genauso.

Sex während der Fastenzeit, was nun?

Folgendes gilt für beide Geschlechter: Dieser Fastentag ist annulliert und man hat eine relativ schwere Sünde zu verantworten, welche einige Konsequenzen mit sich bringt. Dieser Tag muss nachgefastet werden. Man muss diese Sünde bereuen und davon umgehend ablassen. Man ist verpflichtet, Sühne zu zahlen. Man muss einen Sklaven freikaufen, falls dies nicht möglich ist, so muss man zwei konsekutive Monate fasten, sollte dies nicht möglich sein, so muss man 60 Arme ernähren.

Was sagt der Islam zur Prostitution?

Der Islam spricht sich für den Schutz der Frau, ihrer Würde, Ehre und Rechte aus. In der Prostitution kommt es dagegen zu einer entehrenden Ausbeutung der Frau, einer Erniedrigung ihres sozialen Statuts‘ und Verletzung ihrer grundlegenden Rechte als Frau. Zudem ist im Islam jegliche aussereheliche Beziehung verboten und wird hart geahndet und bestraft, da sie dazu tendieren einer gesunden und ethischen Gesellschaftsordnung zu schaden. Die Prostitution ist im Islam strikte verboten und wird aktiv durch das Alternativprogramm der islamischen Eheperspektive bekämpft, so dass keine Prostitution mehr nötig ist.

Sind Pornos für Muslime erlaubt?

Im Islam ist es keinem der beiden Geschlechtern erlaubt, sich vor einem Fremden zu entblössen. Zudem gelten intime Beziehungen im Islam als unantastbares Geheimnis zwischen zwei Ehepartnern, welches nicht offenbart werden sollte. Daher verpönt der Islam auch sämtliche Gespräche über persönliche sexuelle Handlungen, es sei denn in einem Fall der Notwendigkeit, wie etwa der Behandlung einer Krankheit. Eine Pornodarstellung verbreitet also in verbotener Art und Weise Informationen über zwingend private sexuelle Handlungen.

Genauso verboten ist der Konsum von pornografischen Darstellungen. Allah der Allmächtige befiehlt den Muslimen im Quran: „Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren sollen. Das ist reiner für sie. Wahrlich, Allah ist dessen, was sie tun, recht wohl kundig. Und sprich zu den gläubigen Frauen, dass sie ihre Blicke zu Boden senken und ihre Keuschheit wahren und ihren Schmuck nicht zur Schau tragen sollen.“ (24:30-31)

Der Muslim ist verpflichtete beim Anblick einer Frau, seinen Blick in gebührender Weise zu senken und nicht in Gier und Lust auf sie zu starren. Gleiches Gilt für die Muslima. Wer willentlich dennoch von Lust getrieben das andere, fremde Geschlecht anstarrt, der macht sich der (zina al-‘ayn), d.h. Unzucht durch das Auge schuldig. Unabhängig vom klaren islamischen Verbot der Pornografie, in welcher Form auch immer, können auch gesundheitliche und soziale Gründe genannt werden, die gegen den Porno-Konsum sprechen. Neuste Studien belegen, dass Pornografie psychische Probleme und Komplexe bis hin zur Abhängigkeit verursachen kann. In vielen westlichen Kontexten führt Pornografie bei Jugendlichen zudem nachweislich zu falschen Vorstellungen über Sexualität. Dies wurde in jüngster Zeit mit der zunehmenden sexuellen Gewalt unter Jugendlichen in Zusammenhang gebracht.

Ist Analverkehr im Islam erlaubt?

Analverkehr ist laut dem breiten Konsens der Gelehrten eine verbotene (haraam) sexuelle Handlung und zwar sowohl zwischen Mann und Frau wie auch zwischen zwei Männern. Manche Gelehrte nennen Analverkehr zwischen Mann und Frau die „kleine Homosexualität.“

Im Quran findet man dazu zwar keine eindeutige Stelle. Vielmehr heisst es: „Eure Frauen sind euch ein Saatfeld. So kommt zu eurem Saatfeld, wann und wie ihr wollt.“ (2:223) Einige Gelehrte argumentieren, dass ein Saatfeld ein fruchtbarer Boden sei, so auch die Vagina nicht aber der After. Dieser Analogieschluss ist jedoch eher schwach und wäre an sich ungenügend um ein Verbot zu begründen.

Die Sunna des Propheten (sas) ist da schon viel deutlicher. Es gibt etliche Überlieferungen, welche klar machen, dass Analverkehr nicht erlaubt ist. Hierzu kommentierte der Gesandte (sas): „Komm von vorne oder hinten aber hüte dich vor dem After und dem Geschlechtsverkehr während der Menstruation.“ (Sahih Ibn Hibban)

Analverkehr ist übrigens die einzige sexuelle Handlung zwischen Mann und Frau, die derart deutlich und direkt verboten wurde. Zu allen anderen sexuellen Handlungen gibt es differente Auffassungen.

Ist Geschlechtsverkehr während der Menstruation zulässig?

Der Islam verbietet den Geschlechtsverkehr während der Menstruation eindeutig. Der Quran sagt: „Sie fragen dich nach der Monatsblutung. Sag: Sie ist ein Leiden. So haltet euch von den Frauen während der Monatsblutung fern, und kommt ihnen nicht nahe (Enthaltet euch des Geschlechtsverkehr während der Monatsblutung), bis sie rein sind.“ (2:222)

Der Gesandte (sas) kommentierte diesen Vers: „Macht alles ausser dem Geschlechtsverkehr.“ (Sahih Muslim, Nr.302).

Damit gilt, dass einzig der Koitus verboten ist, was den Ehepartnern freien Spielraum für den Austausch von Zärtlichkeit oder sonstigen sexuelle Handlungen wie Petting lässt. Der direkte Kontakt mit Menstruationsblut muss jedoch vermieden werden.

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