Istanbul/Bern, 05.10.2012

MSA_qaasim_illi_istanbul_03102012(ni) In Istanbul trafen vom 3.-4. Oktober 2012 rund zweihundert Delegierte verschiedener regionaler und internationaler islamischer Organisationen, Botschafter und Parlamentarier zusammen, darunter auch Vertreter der OIC und der Islamischen Weltliga, um konkrete Hilfsmassnahmen für die unterdrückte Minderheit der Rohingyas in Nordwest Myanmar zu koordinieren.

Eingeladen zur Konferenz hatte die Internationale Islamische Anwälte Vereinigung, eine Tochterorganisation der Islamischen Weltliga.

Zur Konferenz waren auch Staatsanwälte und bekannte internationale Menschenrechtsanwälte wie Lewis Stanley Cohen aus New York eingeladen. Sie halfen aktiv mit bei der Erörterung, auf welche Weise die Interessen der Rohingyas auf der Ebene des internationalen Rechts gewahrt werden können. Zudem waren Vertreter aus Medien und Marketing sowie Strategieberater unterschiedlichster Couleur mit von der Partie. Die Eröffnungssitzung der Konferenz mit dem Titel  „مؤتمر نصرة المظلومين في بورما (Conference of Supporting the Oppressed People in Burma)“ wurde von Al Jazeera Mubashir live übertragen.

In drei Workshops wurden Zielsetzungen für zukünftige Arbeitssitzungen ausgearbeitet. Demnach formieren sich drei Arbeitsgruppen, die auf unterschiedliche Weise daran arbeiten sollen, den Druck auf die verfolgte Minderheit zu lindern. Die erste Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der rechtlichen Abklärungen, insbesondere mit der Frage, ob internationale juristische Prozesse angestrebt werden könnten, um gegen die jahrzehntelange Diskriminierung der Rohingyas vorzugehen bzw. um die Verantwortlichen möglicher Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der jüngsten Gewaltwelle im Arkan Zweigstaat zur Verantwortung zu ziehen.

Die zweite Arbeitsgruppe bestehend aus Botschaftern und Anwälten erarbeitete eine Roadmap, um auf zwischenstaatlich-diplomatischer Ebene den Druck auf Myanmars Unionsregierung zu erhöhen, während sich die Teilnehmer der dritten Sitzung mit der Rolle der Medien beschäftigten.

MSA präsentiert Resultate ihrer Fact Finding Mission von Anfang September

Mit unter den Teilnehmern der Konferenz war auch eine Delegation des Islamischen Zentralrates Schweiz (IZRS). Naim Cherni und Abdel Azziz Qaasim Illi präsentierten dem Plenum die Resultate und Empfehlungen der MSA Fact Finding Mission, die vom 30. August bis zum 12. September 2012 in den betroffenen Gebieten unterwegs war. Die Muslim Scholars Association [MSA], die weltweit zweitgrösste islamische Gelehrtenvereinigung mit Hauptsitz in Kuwait, hatte als erste islamische NGO eine Delegation nach Myanmar entsandt, um die Situation vor Ort adäquat überblicken zu können. Der vollständige Bericht soll bis Mitte Oktober in Englisch und Arabisch vorliegen.

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