2000 Besucherinnen und Besucher im Palexpo in Genf
2000 Besucherinnen und Besucher im Palexpo in Genf

Die Jahreskonferenz 2013 des Islamischen Zentralrates Schweiz (IZRS) in Genf beschäftigt sich dieses Jahr schwerpunktmässig mit der Kritik am vorherrschenden säkularistischen Denkparadigma. 20 Redner aus dem In- und Ausland fordern eine epistemische Wende. 2000 Besucherinnen und Besucher füllen das Palexpo in Genf.

Kommuniqué 21122013-0079

Genf, 21.12.2013

Bis zur Stunde zeichnet sich wie bereits in den vergangenen zwei Jahren ein grosses Interesse an der Jahreskonferenz 2013 in Genf ab. Der Islamische Zentralrat verzeichnete bis 15.00 Uhr bereits 1800 Eintritte, wobei weiterhin Personen ins Forum strömen. Das anvisierte Ziel von 2000 Besucherinnen und Besuchern dürfte damit in den kommenden Stunden erreicht werden.

Kritik am Säkularismus

Das Leitmotiv der Jahreskonferenz 2013 ist Tawhid als Methode. 20 Redner aus dem In- und Ausland beleuchten dieses zentrale Thema aus verschiedensten Facetten. Im Fokus steht vor allem die Kritik am Säkularismus als heute zur Norm avancierte Denkströmung, die jedoch in scharfem Gegensatz zum islamischen Denksystem steht. Anders als der Säkularismus basiert das islamische Denken nicht auf einer Serie von Gegensätzen wie jenen von Mensch und Natur oder Glaube und Wissen. Vielmehr wird ein harmonischer Ausgleich zwischen allen Elementen im Kosmos angestrebt. Der Säkularismus wirkt hemmend auf die natürliche Entwicklung islamischen Denkens. Seit dem europäischen Kolonialismus hemmt seine negative Wirkung den mentalen und technischen Fortschritt in der islamischen Welt. Dies hat Auswirkungen bis heute. Abdel Azziz Qaasim Illi warf der islamischen Zivilisation gar vor, den kollektiven Hirntod erlitten zu haben. Kamals Hassan, ehemaliger Rektor der Internationalen Islamischen Universität von Malaysia (IIUM) doppelte nach und unterstrich, dass das Ablassen vom – wie er es nennt – islamischen „Tawhid-Paradigma“ Ursache für die derzeitige Schwäche der islamischen Welt sei. Nur eine Reform der Bildung auf einer rechtgeleiteten islamischen – eben nicht säkularen – Grundlage könne die islamische Welt aus ihrem Dilemma herausführen.

Konferenz findet ohne Muhammad Salah statt

Aufgrund des zwar unverhältnismässigen und kurzfristigen Entscheids des Fedpols, Herrn Salah die Einreise in den gesamten Schengen Raum auf unbestimmte Zeit zu verweigern, findet die Konferenz ohne den bekannten englischsprachigen TV-Prediger statt. Sein Fernbleiben scheint sich jedoch nicht bemerkbar auf die Besucherzahlen auszuwirken.

Infonotiz IZRS

Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) wurde 2009, kurz vor der Abstimmung über das Minarett-Verbot, in Bern gegründet. Heute zählt er 2600 Passivmitglieder, 45 Aktive und 13 angeschlossene islamische Organisationen. Er ist Mitglied in der EML (European Muslims League, Genua) sowie der MSA (Muslim Scholars Association, Kuwait). Der IZRS versteht sich in Abgrenzung zu traditionellen Dachverbänden als dynamische Basisorganisation, die den Musliminnen und Muslimen in der Schweiz eine Stimme in der Öffentlichkeit verschafft. Der Geschäftssitz befindet sich in Bern.

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