Erster Brandanschlag auf eine Schweizer Moschee
Erster Brandanschlag auf eine Schweizer Moschee

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) setzt ein Zeichen und verurteilt den Brandanschlag auf die Flumser Moschee als «kriminellen Akt gegen die Glaubensfreiheit». Der Vorstand spendet dem islamisch-albanischen Kulturverein spontan CHF 1000.-

Der Brandanschlag auf das Lokal und den Gebetsraum des islamisch-albanischen Kulturvereins in Flums sei ein «hinterhältiger Akt gegen eine Glaubensgemeinschaft». Die Schweizerische Evangelische Allianz verurteilt am Dienstagmorgen diese kriminelle Tat und schenkt als Zeichen der Solidarität dem albanischen Kulturverein 1000 Franken.

Eckpfeiler der Demokratie

Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA hält die Glaubensfreiheit in der Schweiz als eines der grundlegenden Menschenrechte. Diese gelte für alle Glaubensrichtungen und religiösen Gemeinschaften. In einer Stellungnahme von 2012 habe die SEA bereits festgehalten: «Die Schweiz garantiert allen Einwohnern das Recht, religiöse Überzeugungen ihrer Wahl anzunehmen und diese auch einzeln oder in der Gemeinschaft, privat oder öffentlich auszuleben.» In diesem Recht sieht sie einen Eckpfeiler der freiheitlichen Demokratie.

Friedliche Beziehungen fördern

Es wäre eine äusserst schädliche und sogar gefährliche Entwicklung, wenn angesichts der weltpolitischen Krise auch in der Schweiz eine anti-islamische Stimmung zum Nährboden oder Vorwand für Gewalt würde, schreibt die SEA weiter. Viele Menschen mit muslimischen Wurzeln leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und zum Wohlergehen in unserem Land. Christinnen und Christen könnten sich am besten für den Frieden und das Wohl einsetzen, indem sie freundschaftliche Beziehungen zu Menschen muslimischen Glaubens pflegten.

Solidaritätsaktion: SEA spendet 1000 Franken

Als kleines Zeichen der Solidarität sammelten der Vorstand und das Büroteam der SEA einen Beitrag von 1000 Franken für die Flumser Moschee. Das Geld dafür habe man in einer spontanen internen Sammlung zusammengelegt.

Tragweite erkannt

Ferah Ulucay, Generalsekretärin des Islamischen Zentralrates, äusserte sich in einer ersten Stellungnahme sehr berührt von diesem ersten deutlichen Zeichen der Solidarität. «Solche kleine aber für uns sehr symbolische Schritte sind es, die uns zusammenbringen.» Während die Medien und die lokalen Politiker den Vorfall weiterhin zu verharmlosen versuchen, hat die SEA die Tragweite des Angriffs auf den sozialen Frieden erkannt.

Selbstbeschrieb der SEA

«Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christinnen und Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als „Réseau évangélique suisse“ auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch zurzeit aus 81 Sektionen mit rund 630 Gemeinden und über 200 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250’000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 129 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten.»

SEA-Kommuniqué vom 09.12.2014 hier als [PDF].

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