Bern, 25.1.2010

Hans_Hirter_Politologe_UB(qi) Nun steht es fest. Nicht die Voten junger Frauen, schon gar nicht jene der linken, waren für die Annahme der Minarettinitiative ausschlaggebend. Im Vordergrund steht untypisches Abstimmungsverhalten vieler Sympathisanten der Mitteparteien FDP und CVP. Die Umfrage bei 1008 stimmberechtigten Bürgerinnen und Bürgern ergab, dass ein Zeichen gegen „die Verbreitung des Islams“ gesetzt werden sollte. Nur 15% der befragten Minarettgegner äusserten, dass ihre kritische Haltung gegenüber den in der Schweiz lebenden Muslimen ausschlaggebend für ihr Stimmverhalten war.

Islam mit der Schweizer Gesellschaftsordnung kompatibel

64% der Befragten zeigten sich „voll oder ziemlich“ davon überzeugt, dass der Islam grundsätzlich mit der Schweizer Gesellschaftsordnung kompatibel sei. Indes hatte diese positive Bewertung keinen Einfluss auf das Stimmverhalten dieser Gruppe. 49% jener, die von einer „sehr guten Verträglichkeit ausgingen, legten dennoch ein Ja in die Urne.

Bildung gab Ausschlag

Mit Abstand am stärksten wirkte sich das Bildungsniveau auf das Abstimmungsverhalten aus. Wer als höchsten Bildungsgrad den Abschluss einer Berufslehre angab, stimmte zu 76% für die Annahme der Initiative. Wer eine höhere Berufsschule absolvierte, stimmte noch zu 48% zu und wer angab, über einen Hochschulabschluss zu verfügten zu 34%. Dieses Resultat widerspiegelt die kurz nach Annahme der Initiative weit herum geäusserte Vermutung, wonach in breiten Teilen der Gesellschaft ein strakes Wissensdefizit punkto Islam herrsche. Der IZRS Präsident, Nicolas Blancho, zeigte sich denn auch nicht überrascht vom Ergebnis, sondern unterstrich die dringende Notwendigkeit einer offensiven Informationspolitik von Seiten der Schweizer Muslime.

Quelle: Die Mär von den islamkritischen linken Frauen, Tages-Anzeiger, 25.1.2010.
Nicht gegen Muslime, aber gegen den Islam, NZZ Panorama, 25.1.2010.
Vox-Statistik zur Anti-Minarett-Initiative, SF1 Tagesschau, 25.1.2010.

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Veröffentlicht am: 25. Februar 2010
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